Die Idee, gemeinsam als Familie über einen längeren Zeitraum zu verreisen, entstand eigentlich schon lange bevor wir zu siebt waren – eigentlich schon lange bevor abzusehen war, dass wir einmal sieben Familienmitglieder sein werden.

Schon immer sind wir – oder muss es doch heißen schon immer bin ich gerne verreist. Besondere Freude habe ich allerdings am Reisen mit meiner Familie gefunden.

 

Bereits 2012 verbrachten wir, damals noch mit nur zwei Söhnen im Alter von eins und fast drei Jahren, drei Wochen auf der wunderschönen Mittelmeerinsel Korsika. Damals noch nur im Zelt merkten wir schnell, dass die Zeit auf Campingplätzen und in der Natur die idealen Rahmenbedingungen für lebhafte, quirlige, neugierige und naturverbundene Jungs bieten.

 

Das Leben im Freien ermöglicht die Aufstellung von nur wenigen Regeln und bedeutet demnach die größtmögliche Freiheit für Groß und Klein. Diese Korrelation bemerken schnell auch jüngste Mitreisende, sodass Urlaubszeit in engste Verbindung mit Freiraum, Eigenständigkeit und Selbstbestimmung gebracht wurde und die Reiselust geweckt war.

 

Unsere nächste große Reise – abgesehen von diversen Oster- und Herbstferientrips nach Südfrankreich – verschlug uns im Sommer 2015 nach Schweden. Kurz zuvor kam unser 4. Kind auf die Welt und aufgrund des nicht ganz so beständigen Wetters in Nordeuropa entschieden wir uns für den Kauf eines kleinen, aber sehr feinen Wohnwagens der Marke Hymer Eriba Triton.

 

Unsere Vorbesitzer trennten sich nach über zwanzig Jahren von ihrem geliebten Modell, da sie der Ansicht waren, dass er für eine Familie mit zwei Töchtern zu wenig Platz biete. (Zum Glück konnte man mir beim Kauf noch nicht ansehen, dass sich Baby Nr. 4 bereits unter meinem T-Shirt abzeichnete – waren die Verkäufer doch eh schon überrascht, dass wir uns für dieses „Verliebte-Pärchen-Modell“ mit zum damaligen Zeitpunkt drei wilden Kerlen entschieden.)

Doch es war Liebe auf den ersten Blick und die überhaupt beste Grundsatzentscheidung für alle weiteren Reisepläne.

 

Mit unserem neu erworbenen Wohnwagen und vier Kindern unter sechs verbrachten wir vier wunderbare Sommerferienwochen in Süd- und Mittelschweden, in denen es genau ein einziges Mal, nämlich am Tag unserer Anreise, geregnet hat. Den Rest des Urlaubs fand unser Wohnwagen als reiner Schlafwagen Verwendung und erwies sich als regelrechtes Raumwunder.

Am Ende der Reise hielten wir drei weinende Kinder in den Armen, die sich einig waren, dass dieser Urlaub wunderschön, aber doch leider viel zu kurz gewesen sei.

Und da keimte sie zum ersten Mal auf, die Idee, dass ein längeres Verreisen in dieser reiselustigen Besetzung doch irgendwie möglich sein müsste.

Ein Jahr später, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass vier Kleinkinder nicht mehr allzu lange ausreichend Platz im bereits beschriebenen Wohnwagen finden würden, fiel die Wahl auf das ebenfalls eher wetterunbeständige Wales als Reiseziel 2016.

Eine über fünfwöchige, wunderschöne Rundreise im Westen Großbritanniens (währenddessen sich das Wetter genau so präsentiert hat, wie man es von Großbritannien erwartet) endete mit dem gleichen Resümee wie bereits ein Jahr zuvor der Urlaub in Schweden: schön (!), aber doch leider VIEL zu kurz!

Begleitet von Wutausbrüchen und unter Tränen bestiegen wir die Fähre in Dover, die uns zurück nach Frankreich bringen sollte und lauschten dem Beschluss unseres damals dreijährigen Sohnes Mattis, dass er überhaupt nie wieder in einem Haus oder gar in einem richtigen Bett schlafen würde, sondern zeitlebens in seiner „Kiste“ im Wohnwagen nächtigen möchte.

 

(An dieser Stelle muss erklärt werden, dass der Schlafplatz von Mattis überhaupt nur entstehen konnte,  indem wir den Kühlschrank und das Spülbecken des Wohnwagens ausgebaut haben und somit für ihn eine Schlafkoje geschaffen wurde, aus der er realistisch betrachtet spätestens im Sommer 2016 herausgewachsen war. Nur in Embryonalstellung war es ihm weiterhin möglich, eine Liegeposition zu finden, bei der sowohl sein Kopf als auch seine Füße im Kisteninneren Platz fanden [bei Tieren würde man an dieser Stelle von nicht artgerechter Haltung sprechen] und – glaubt es oder glaubt es nicht – in seinem ganzen, jungen Leben hat unser Sohn noch nie so gut geschlafen wie in unserem Campingurlaub in seiner „Kiste“)

Und spätestens nach unserer Rückkunft aus Wales wussten wir, dass uns allen ein längeres Reiseprojekt viel Freude bereiten würde.

 

DOCH WANN UND WIE?

 

WOHIN UND IN WELCHEM RAHMEN?